Demokratie erleben, mitbestimmen, die eigene Meinung äußern – das stand im Mittelpunkt der Themenwoche zur U18-Wahl im Jugendtreff am Markt. In der Woche vor der symbolischen Wahl für unter 18-Jährige konnten Kinder und Jugendliche in verschiedenen Workshops erleben, was Demokratie bedeutet, wie Wahlen funktionieren und warum ihre Stimme zählt.
Die U18-Wahl ist ein deutschlandweites Projekt, das jungen Menschen eine Stimme gibt und ihnen ermöglicht, sich frühzeitig mit politischen Prozessen auseinanderzusetzen. „Viele Jugendliche haben das Gefühl, dass ihre Meinung nicht zählt – dabei sind sie die Zukunft unserer Gesellschaft“, erklärt das Team des Jugendtreffs am Markt. Ziel der Themenwoche war es daher, Politik greifbar zu machen und Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass jede Stimme, egal wie jung, wichtig ist.
Die Themenwoche zur U18-Wahl wurde im Kontext des Beteiligungsprojekts JumP-!O (Jugend macht Politik für Idar-Oberstein) organisiert. Dieses Projekt bietet jungen Menschen in Idar-Oberstein eine Plattform zur politischen Mitgestaltung und fördert das Bewusstsein für demokratische Werte und die Bedeutung von Engagement. JumP-!O schafft ein Umfeld, in dem sich Jugendliche aktiv beteiligen und ihre Ideen zur Veränderung ihrer Umgebung einbringen können. So wurde die Themenwoche nicht nur zur Gelegenheit, Wahlprozesse zu verstehen, sondern auch zur Anregung, wie junge Menschen selbst Veränderungen bewirken können.
In interaktiven Aktionen wie einem Parteiencheck, einer ‚Traumreise‘ in die ideale Stadt und einer Wahlwerkstatt konnten die Teilnehmenden sich intensiv mit politischen Themen auseinandersetzen. Besonders spannend war für viele der Fotostreifzug durch Idar, bei dem verschiedene Wahlplakate der Parteien unter die Lupe genommen wurden. Die Kinder und Jugendlichen erkannten, dass jede Partei eine bestimmte Farbe nutzt, dass meist einzelne Personen als Repräsentanten abgebildet sind und dass die Wahl der Worte auf den Plakaten Hinweise darauf gibt, welche Themen der jeweiligen Partei besonders wichtig sind.
Ein zentrales Ergebnis der Woche war, dass viele Kinder und Jugendliche zwar Interesse an Politik haben, aber oft Anreize und ein niedrigschwelliger Zugang zu den nötigen Informationen fehlen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass sie klare Vorstellungen von ihrer Zukunft haben. Im Rahmen der Traumstadt-Aktion gaben sie einen Überblick darüber, welche Werte und Möglichkeiten für ihre Vorstellung einer idealen Lebenswelt erforderlich sind: viele Freizeitmöglichkeiten für junge Menschen, eine saubere Umwelt mit Grünflächen und Parks, keine Müllansammlungen, eine gute Infrastruktur, Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche sowie eine Gesellschaft, die frei von Rassismus und Ausgrenzung ist. Auch soziale Gerechtigkeit, faire Bildungschancen und Unterstützung für finanziell benachteiligte Familien waren zentrale Anliegen.
Den Höhepunkt der Woche bildete schließlich der U18-Wahltag, an dem die Kinder und Jugendlichen selbst an die Wahlurne treten konnten. Die Beteiligung zeigte: Junge Menschen haben politische Meinungen – sie brauchen nur Gelegenheiten, sie zu äußern. Besonders erfreulich war, dass nicht nur die Jugendlichen des Jugendtreffs, sondern auch verschiedene Jugendgruppen aus anderen Einrichtungen sowie Schulklassen an den Programmpunkten teilnahmen.
Die hohe Beteiligung und das Engagement der Jugendlichen unterstreichen, wie wichtig es ist, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen und ihre Stimme zu erheben. Dies passt zu den Zielen von Projekten wie JumP-!O, das jungen Menschen eine kontinuierliche Plattform für Mitgestaltung bietet, auch über den Rahmen der U18-Wahl hinaus.
Die Veranstalter ziehen ein positives Fazit: „Die Woche hat gezeigt, wie wichtig es ist, junge Menschen frühzeitig in politische Prozesse einzubeziehen. Demokratie lebt vom Mitmachen – und das haben unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer eindrucksvoll bewiesen.“ Nicht nur besondere Anlässe wie die U18-Wahl laden dazu ein, sich zu engagieren. Wer etwas zu sagen hat, kann das jederzeit auf unterschiedliche Weisen tun – auch wenn man noch nicht wählen darf. Sei es durch das Unterschreiben von Petitionen, die Teilnahme an Demonstrationen oder das Engagement in Jugendorganisationen politischer Parteien. Auch über das Beteiligungsprojekt JumP-!O können Jugendliche aktiv werden und ihre Ideen in die Gestaltung ihrer Stadt einbringen.
JumP-!O ist ein flexibles Konzept, das Jugendlichen eine einfache Möglichkeit bietet, ihren Stadtteil und ihre Gemeinschaft politisch und gesellschaftlich mitzugestalten. Das Projekt fördert die direkte Beteiligung und ermöglicht es, dass die Wünsche und Anliegen der Jugendlichen in die politische Diskussion aufgenommen werden. Alle Projekte und Initiativen werden von den Jugendlichen selbst angestoßen und von der Jugendarbeit unterstützt, wodurch eine echte Mitbestimmung entsteht.