Elf Uhr an einem kalten Samstagmorgen in Idar-Oberstein: Es ist viel los am Oberen Neuweg auf der Struth. Nach und nach treffen Helferinnen und Helfer der Stadtverwaltung Idar-Oberstein und der OIE am dortigen Waldweg ein. Gerüstet mit wetterfester Kleidung, festem Schuhwerk und mit Spaten in der Hand, haben über 40 Personen ein Ziel: Im Idar-Obersteiner Stadtwald soll aufgeforstet werden. Mit dabei sind auch Oberbürgermeister Frank Frühauf, Bürgermeister Friedrich Marx und die beiden OIE Vorstände Thomas Johann und Andreas Berg.
Bereits vor einem Jahr verfolgten Stadt und OIE gemeinsam mit Revierleiter Martin Döscher die Idee, im Idar-Obersteiner Stadtwald Bäumchen zu pflanzen. Zur Umsetzung kam sie nun im Jubiläumsjahr der OIE mit Unterstützung von Forstamtsleiter Peter Prölß und Döschers Nachfolger Christian Sanders. Das Team hatte für den Aktionstag zehn Flächen im Wald mit Gattern versehen. Die Kosten dafür hat die Stadt Idar-Oberstein übernommen. Für die Aktion wurden 400 Setzlinge eingekauft, die die OIE bezahlt. Intern hatten dann Stadt und OIE ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu aufgerufen, sich am Aktionstag „Pflanzt mit uns einen Baum“ zu beteiligen. Egal ob Groß oder Klein, alle packten fleißig mit an.
Zunächst informierten die drei anwesenden Förster über die aktuelle Waldsituation und welche Erfordernisse es gibt, um die Bäume mit all ihren Funktionen für die Zukunft zu erhalten. Schließlich ist die Stadt Idar-Oberstein mit rund 1.700 Hektar Waldflächen eine der größten Waldbesitzerinnen in Rheinland-Pfalz. „Wer seine Heimat liebt, der setzt sich für sie ein! Das sind für uns nicht nur hohle Phrasen, es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir auch praktisch Dinge voranbringen und uns für unser aller Zukunft engagieren“, sagte OIE Vorstand Thomas Johann. Extreme Hitze, starker Frost oder Schädlinge setzen den Wäldern immer mehr zu. Hier ist Handeln angesagt: „Wenn wir uns auch in Zukunft noch über grüne Städte und Dörfer freuen wollen, müssen wir heute aktiv werden. Es ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Wälder, Flächen aufzuforsten“, ergänzte der Oberbürgermeister. Friedrich Marx betonte die gute Zusammenarbeit mit der OIE, die auch bei dieser gemeinsamen Maßnahme wieder unter Beweis gestellt wurde: „Die gemeinsame Pflanzaktion ist ein schönes Symbol für unsere verlässliche Partnerschaft“.
Nach einer Stärkung mit „Wurscht und Weck“ konnten alle Beteiligten zufrieden mit ihrer Arbeit nach Hause gehen. Die neuen Bäume sollen nun viele Jahre lang an ihren Plätzen wachsen und gedeihen. „Die Aktion wird nicht einmalig bleiben. Wir haben beschlossen, sie ab dem nächsten Jahr auf die gesamte Region auszuweiten. Außerdem möchten wir dann daraus öffentliche Pflanztage gestalten, an denen alle, die möchten und Zeit haben, teilnehmen können“, gab OIE Vorstand Andreas Berg ihnen mit auf den Weg.
Deutschland hat einen Waldanteil von rund 32 Prozent beziehungsweise 11,4 Millionen Hektar. Die Wälder haben in den letzten Jahren schwere Zeiten durchlebt: Wetterbedingungen, Waldbrände und Schädlinge, wie der Borkenkäfer, setzten ihnen zu. Nahezu alle Hauptbaumarten weisen mittlerweile Schäden auf. Etwa 300.000 Hektar Wald müssen neu bepflanzt werden, um die Natur und Artenvielfalt wiederherzustellen. Aber das ist noch nicht alles. Wälder sind nicht nur wichtige Kohlenstoffsenken, sondern auch Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten. Zusätzlich profitiert der Boden: Denn der Wald dient als hervorragender Feuchtigkeitsspeicher.