Dinge, die ich sicher weiß

Im Rahmen des städtischen Theaterprogramms ist am Samstag, 23. März 2024, um 20 Uhr im Stadttheater Idar-Oberstein das Schauspiel „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell zu sehen. Das mit dem 1. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2022 ausgezeichnete Stück ist eine Produktion des Ernst Deutsch Theaters Hamburg unter der Gastspielleitung des Tournee-Theaters Thespiskarren.

Ein Glücksfall für das Theater und ein Fest für Schauspieler ist dieses humorvoll melancholische, auch an deutschsprachigen Theatern viel gespielte Well-made Play. Der Begriff bezeichnet handwerklich gut gemachte Stücke vorzugsweise aus dem englischsprachigen Raum. In diese Kategorie fällt „Dinge, die ich sicher weiß“, denn hier steht jedes Wort an der richtigen Stelle: Kein Satz wird zu viel, aber auch kein Wort zu wenig gesagt.

Andrew Bovell: „Das Stück entfaltet sich anhand der vier Jahreszeiten, in denen je eines der erwachsenen Kinder eine Identitätskrise erlebt. Der Akzent des Stückes liegt dabei nicht so sehr auf diesen vier Krisen, sondern auf den Auswirkungen, die sie für die Eltern haben.“ Im Sommer kehrt die jüngste Tochter Rosie aus Europa zurück, wo ein gutaussehender junger Mann ihr Herz gebrochen hat. Im Herbst entscheidet sich die ältere Tochter, Pip, ihren Ehemann und die Kinder zu verlassen, um in Übersee einer beruflichen Chance und auch einer erfüllenderen Beziehung nachzugehen. Im Winter schockiert der älteste Sohn Mark seine Eltern, als er erklärt, er plane in Sydney ein neues Leben als Mia anzufangen. Und im Frühjahr enthüllt der jüngste Sohn Ben, dass er Geld veruntreut hat.

Weil die jüngste Tochter zu Beginn und am Ende des Stücks die Dinge aufzählt, von denen sie sicher weiß, dass sie für sie wichtig sind, lernt das Publikum die sechsköpfige Familie Price schnell kennen. Dabei wächst sie einem ans Herz, weil es bei ihnen zugeht, wie bei vielen Familien, die lachen und trauern, sich lieben, die sich streiten und versöhnen, aber natürlich einander auch viele ihrer Hoffnungen, Pläne und Erkenntnisse verschweigen. Und so ist am Ende des Jahres, durch das das Stück Eltern, Kinder und Geschwister begleiten, vieles nicht mehr so, wie es am Anfang war. Sehr genau von ihm beobachtet, zeigt Bovell, was Kinder und Eltern trennt, und was sie zusammenhält – nie sentimental, sondern mit liebevoller Sachlichkeit und großer Präzision, wodurch der Text eine umso größere Bühnenwirksamkeit bekommt.

  • Karten gibt es im Vorverkauf unter www.ticket-regional.de und bei den angeschlossenen Vorverkaufsstellen. 

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