Zwei Bundestagsabgeordnete an der
Realschule plus Idar-Oberstein

Für die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Realschule plus in Idar-Oberstein standen nicht etwa Mathe oder Deutsch auf dem Stundenplan, sondern Politik – und zwar ganz real. Denn die heimische Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, stattete der Schule einen Besuch ab. Begleitet wurde sie von ihrem Kollegen aus dem Nachbarwahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück, Dr. Marlon Bröhr MdB. Auf Einladung der Schule standen die beiden Bundestagsabgeordneten zum Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Es ging um Europa, die Sicherheitslage in Deutschland und die wirtschaftliche Entwicklung. Aber auch um Integrations-Herausforderungen. Die Realschule plus ist seit 2015 Sprachförderzentrum für Schüler ohne Deutschkenntnisse und hat einen Migrationsanteil von über 80 Prozent. Eine der Klassen, mit denen die beiden CDU-Politiker sprachen, hatte an diesem Tag ausschließlich Schüler mit Migrationsgeschichte. Über 370 Schülerinnen und Schüler werden aktuell von 43 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Unterstützt werden sie durch weitere pädagogische Fachkräfte. Bevor es in die Diskussion mit den Klassen ging, trafen sich Julia Klöckner und Dr. Marlon Bröhr zu einem kurzen Austausch mit Schulleiter, Christian Back, und Konrektorin, Julia Molter, um sich über die besonderen Herausforderungen der Schule zu informieren. Die beiden sind seit einem knappen Jahr an der Schule. „In den Klassen treffen unterschiedliche Kulturen, Religionen und Sprachen aufeinander – das birgt soziales Konfliktpotential“, berichtet Christian Back. Als Lehrkräfte versuchen wir, einen Ort zu schaffen, an dem das gemeinsame Lernen im Vordergrund steht.“ Ein Schwerpunkt des Gesprächs war auch die intensive Sprachförderung, die für die Integration und den schulischen Erfolg der Schüler von zentraler Bedeutung ist. Seit 2018 ist die Realschule „Auf der Hohl“ eine bilinguale Schule. Die Schüler und Schülerinnen haben die Möglichkeit, ab Klasse 7 den bilingualen Geschichtsunterricht zu besuchen. Die Vorbereitung darauf startet bereits in Klasse 5 mit dem freiwilligen Angebot einer zusätzlichen Englischstunde pro Woche. Christian Back: „Wir sehen Sprachen als Tor zur Welt. Deshalb ist für uns nicht nur die intensive Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund wichtig, sondern auch das Erlernen von Fremdsprachen.“ Im Anschluss teilten sich Julia Klöckner und Dr. Marlon Bröhr auf, um in den neunten Klassen über ihre politische Arbeit im Deutschen Bundestag zu berichten. Nach anfänglicher Zurückhaltung tauten die Schülerinnen und Schüler, die aus mehr als zehn unterschiedlichen Ländern kommen, auf. „Wieso nehmen Sie sich die Zeit, an unsere Schule zu kommen“, fragte eine Schülerin. „Weil es mir wichtig ist, junge Menschen für Politik und unsere Demokratie zu begeistern“, so Julia Klöckner. Demokratie lebe von der Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger. „Wenn junge Menschen politisch interessiert und engagiert sind, tragen sie zur Stärkung und Stabilisierung der demokratischen Prozesse bei. Die Entscheidungen von heute prägen die Gesellschaft von morgen. Junge Menschen, die sich politisch einbringen, können die Richtung der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung mitgestalten und sicherstellen, dass ihre Interessen und Perspektiven berücksichtigt werden.“ Auch Christian Back sieht das so: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mündige Bürgerinnen und Bürger hervorzubringen, die den Fortbestand unserer Demokratie mittragen. Um das freiheitliche Leben in einer Demokratie ging es.

Einige der jungen Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien oder Somalia. „In einer Demokratie sind alle gleich viel wert, egal ob Frau oder Mann, jung oder alt“, erklärte Julia Klöckner. Jeder und Jede habe zudem das Recht, ihre Gedanken und Ideen frei auszudrücken, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Auch würden nicht nur die Rechte von Mehrheiten geschützt, sondern auch die der Minderheiten. Klar sei aber auch: „Hier in Deutschland gelten klare Regeln, es gibt nicht nur Rechte, auch Pflichten. Und Konflikte werden nicht gewaltsam gelöst.“ Beeindruckt zeiget sich die Politikerin von einem ukrainischen Jungen und einem russischen Mädchen, die bewusst nebeneinander in ihrer Klasse sitzen und sich gut verstehen und gegenseitig unterstützen. Ob sie denn schon einen Berufswunsch hätten, wollte Julia Klöckner wissen. „Architekt, OP-Assistentin, Maler und Lackierer“, riefen ihr die Schülerinnen und Schüler entgegen.

Julia Klöckner nach dem Besuch: „Die Realschule plus leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration und Bildung junger Menschen. Es ist inspirierend zu sehen, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird. Hier brauchen die Schulen und das Lehrerkollegium definitiv mehr Unterstützung vom Land, um dann auch mit dem inhaltlichen Stoff durchzukommen. Denn das, was hier geleistet wird, ist kein klassischer Lehrerjob. Wir sehen aber auch, dass die Kommunen und Einrichtungen beim Thema Zuwanderung an den Belastungsgrenzen- und Kapazitätsgrenzen sind.“ Der Schulalltag sei alles andere als einfach. Dennoch meisterten ihn Lehrpersonal und Schülerschaft gemeinsam.

Der Besuch von Julia Klöckner und Marlon Bröhr unterstreicht die Anerkennung und Unterstützung für die herausragende Arbeit der Realschule plus. Die CDU-Politiker betonten, dass durch solche Initiativen die Integration und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund weiter gestärkt werden können. 

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