Seitens des Verbandes der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland informierten der Vorstandsvorsitzende Jacob Geditz und der Verwaltungsratsvorsitzende Karl Peter Bruch sowie Architekt Matthias Dimmer über das Bauprojekt, dessen Investitionsvolumen 6,5 Millionen Euro beträgt. Daran beteiligten sich sowohl die Stadt Idar-Oberstein als auch der Landkreis Birkenfeld mit jeweils 1,58 Millionen Euro. Dies hatten Stadtrat und Kreistag jeweils einstimmig beschlossen, wie Oberbürgermeister Frank Frühauf und Landrat Miroslaw Kowalski bei dem Pressetermin betonten. „Ohne diese Unterstützung hätten wir das Projekt nicht umsetzen können“, hob Jacob Geditz hervor. Denn schon der Eigenanteil von rund 3,4 Millionen Euro sei ein Kraftakt für den Verband. Am Ende der Maßnahme sei das Haus dann aber auf einem zeitgemäßen Stand, sowohl von der Einrichtung der 34 Zimmer her als auch aus energetischer Sicht. „Nach der Sanierung rechnen wir mit 25.000 Übernachtungen jährlich“, gab Geditz ein ehrgeiziges, aber auch seiner Sicht machbares Ziel an. Dies werde sich positiv auf die Stadt auswirken, da jede Übernachtung erfahrungsgemäß eine Wertschöpfung von 100 Euro vor Ort bedeute. Auch der Karl Peter Bruch hob hervor, dass die Entscheidung im Verwaltungsrat, die Idar-Obersteiner Jugendherberge zu sanieren, schwierig war. Denn eigentlich sei ja schon das endgültig Aus für das Haus in der Edelsteinstadt beschlossen gewesen. „Aber Stadt und Kreis stehen zur Jugendherberge und unterstützen deren Erhalt. Das ist längst nicht überall so.
Architekt Matthias Dimmer erläuterte, was in den nächsten Monaten alles auf der Baustelle passiert: „Im Grund wird das Haus von Kopf bis Fuß erneuert.“ Lediglich die Küche bleibt in der derzeitigen Form erhalten, wird aber modernisiert. Aktuell wird das Gebäude freigelegt, um es neu abzudichten. Alle Wasser- und Abwasserleitungen sowie die komplette Haustechnik werden erneuert. Das Gebäude erhält eine Wärmedämmung, Heizung und Warmwasser werden zukünftig mit drei kaskadierende Luft-Wärmepumpen sichergestellt, auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert. Natürlich werden auch die Zimmer neu eingerichtet und die Seminarräume mit moderner Technik ausgestattet. Fast alle Gewerke sind mittlerweile ausgeschrieben.
Oberbürgermeister Frank Frühauf blickte kurz auf die Historie des Gebäudes zurück, das in den 1950er Jahren gebaut wurde. „Zuletzt verzeichnete die Jugendherberge rund 16.000 Übernachtungen jährlich, das machte einen Anteil von 20 Prozent aller Übernachtungen aus.“ Das Haus sei also von großer Bedeutung für den Tourismus in der Region. Daher ist der OB auf froh darüber, dass die Einrichtung durch die Kooperation mit dem Kreis und dem Jugendherbergswerk wieder belebt werden könne. „Das ist zum Wohl von uns allen.“ Das unterstrich auch Landrat Miroslaw Kowalski, der zu berichten wusste, dass gerade Schulklassen händeringend nach Übernachtungsmöglichkeiten in der Region suchen. „Unsere Jugendfreizeitstätte in Hattgenstein ist komplett ausgebucht, da merkt man, dass die Jugendherberge fehlt.“ Dieses Manko dürfte dann ab Herbst nächsten Jahres erledigt sein.