Am Pfingstwochenende, vom 26. bis 28. Mai 2023, geben sich an drei Tagen auf vier Bühnen mehr als zwanzig nationale und internationale Jazzgrößen, aufstrebender Nachwuchs und routinierte Lokalmatadore die Mikrofone in die Hand und zaubern eine unverwechselbare Live-Atmosphäre in die Straßen und auf die Plätze. In den Räumen der Vereinigten Volksbank-Raiffeisenbank eG (VVR-Bank) stellten Oberbürgermeister Frank Frühauf und Kulturreferentin Annette Strohm nunmehr das Programm des diesjährigen Festivals vor.
Erik Gregori, Co-Vorstandssprecher der VVR-Bank, unterstrich, dass sein Haus die Jazztage gerne unterstützt und mit voranbringt. Denn immerhin war Willi Hunsinger, einer seiner Vorgänger, gemeinsam mit dem damaligen Oberbürgermeister Otto Dickenschied einer der Mitbegründer des Festivals. OB Frühauf griff dieses Statement sogleich auch und dankte den Sponsoren – neben der VVR-Bank sind das die OIE AG, Schwollener Sprudel die Kirner Privatbrauerei und das Land Rheinland-Pfalz – für deren Unterstützung. „Ohne dieses Engagement könnten wir diese Veranstaltung gar nicht durchführen.“ Frühauf bezeichnete die Jazztage als Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt. „Mit unserem Kulturprogramm müssen wir uns nicht vor anderen Städten verstecken, gerade zu den Jazztagen kommen Besucher von weit her nach Idar-Oberstein.“
Mehr als 20 Bands der verschiedensten Stilrichtungen
Kulturreferentin Annette Strohm stellte anschließend die mehr als 20 Gruppen und Projekte des diesjährigen Jazzfestivals vor. „Den Auftakt auf dem Schleiferplatz macht in diesem Jahr erstmals die Golden Swing Big Band“, so Strohm. Die Lokalmatadoren sind zwar immer bei den Jazztage vertreten, haben aber bisher noch nie die Eröffnung bestritten. Die Band wird dieses Mal von der Sängerin Julia Oschewsky verstärkt. Die in Bingen lebende Künstlerin absolvierte ihre Gesangsausbildung unter anderem in New York und Amsterdam. „Das verspricht einen sehr schwungvollen Auftakt der Jazztage“, unterstrich die Kulturreferentin. Mit Künstlern und Formationen wie Rebekka Bakken und Band, den britischen Mammal Hands, RSxT feat. Myles Sanko & Joo Kraus, der Elina Duni & Rob Luft Group und dem Omer Klein Trio stehen in diesem Jahr ganz große Namen der internationalen Jazzszene auf dem Spielplan. Aber auch das weitere Line-Up kann sich sehen lassen, darunter unter anderem Chacán mit Live Salsa Music, Friend `n Fellow mit Blues & Soul, The Bluesanovas mit 21st Century Blues, RasgaRasga mit Global-Pop und viele andere mehr. „Mit dem hochkarätigen Programm, das keine Wünsche offenlässt, wollen wir an den großen Erfolg des Jubiläumsjahres 2022 anknüpfen.“ Dazu benötigt Annette Strohm neben einem tollen Programm natürlich vor allem Mitarbeiter, die mitziehen. „Und daher möchte ich mich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei meinem Team für das großartige Engagement bedanken.“
Jazztage-Kronen zur Förderung des Festivals
Trotz der Unterstützung durch die Sponsoren verbleibt durch die Gage für so viele Bands sowie die Kosten für die notwendige Infrastruktur und Technik natürlich ein großer Finanzierungsbetrag im städtischen Haushalt. „Nach wie vor verzichten wir jedoch auf die Erhebung von Eintritt. Das ist uns auch wichtig, damit die gesamte Stadtgesellschaft die Jazztage besuchen kann“, unterstrich Kulturreferentin Strohm. Trotzdem können alle Besucher freiwillig einen Beitrag zur Refinanzierung des Festivals leisten. Wie, das erklärte Sabrina Reidenbach, Mitarbeiterin des Kulturamtes. Aufgrund fehlender Nachhaltigkeit wurden die früheren Förderbuttons bereits vor einigen Jahren ausgemustert, seitdem fehlte es an einem adäquaten Nachfolgeprodukt. „Ich bin dann bei Recherchen auf die Kronenklüngel der Idar-Obersteiner Goldschmiedemeisterin und Diplomdesignerin Maren Giloy gestoßen. Die Fassung in Form eines Kronkorkens kann in den verschiedensten Funktionen verwendet werden. In Zusammenarbeit mit der Firma Zinnhannes aus Krummenau wurde daraus für das Festival die ‚Jazz-Krone‘ entwickelt, ein hochwertiger Ansteckpin mit dem aktuellen Jazztage-Logo. „Die Jazz-Krone kann voraussichtlich ab Mitte Mai bei verschiedenen Vorverkaufsstellen und natürlich auch während des Festivals für 10 Euro erworben werden“, erklärte Reidenbach. Sie sind dann ein sichtbares Zeichen der Solidarität und Wertschätzung für die Jazztage. Nicht verkaufte Kontingente können umgearbeitet und im nächsten Jahr weiterverwendet werden.
Auch nach 26 Jahren kein Selbstläufer
Auch bei der Organisation des Festivals hat sich einiges geändert, wie der ebenfalls zum Team des Kulturamtes zählende Timo Fewinger berichtete. „Durch die Corona-Pandemie mussten viele im Eventbereich tätige Anbieter aufgegeben. Da muss man heute frühzeitig buchen, damit man die Leute bekommt.“ Aber auch verschärfte Auflagen und Bedingungen für Sicherheit und Infrastruktur gilt es zu berücksichtigen. „Auch nach so vielen Jahren sind die Jazztage keine Selbstläufer, die Anforderungen steigen ständig.“ Da ist es gut, wenn man sich auf bewährte Kräfte verlassen kann, wie den städtischen Veranstaltungstechniker Michael Anton, der sich federführend um die PA kümmert. Eine Neuerung aus dem vergangenen Jahr wird es auch diesmal geben, nämlich die große Bühne auf dem Marktplatz. Dafür fällt die Hofbühne weg, so dass sich die gleiche Anzahl von Bands nunmehr auf nur noch vier Spielorte verteilt.
Alle Informationen rund um die Jazztage gibt es wie immer im Internet unter www.kultur.io.