Das 2022 im Conte Verlag erschienene Werk ist kein Krimi, obwohl es wie in fast allen Büchern von Meyer einen Toten gibt, sondern es handelt sich um – wie der Verlag schreibt – „einen furiosen Globalisierungsroman um eine verschworene Dorfgemeinschaft, deren Lebensentwürfe durch die Konfrontation mit dem Fremden gehörig durcheinandergeraten“.
Der Chinese Wang Fei taucht im saarländischen Primstal auf, da er im Internet eine interessante Immobilie gesehen hat. Bei einem Hauskauf bleibt es aber nicht und für seinen „Wangs Welthandel“ stellt er Dorfbewohner als Fahrer und Lageristen ein. Exportiert werden Bier, Schnaps und umhäkelte Kleiderbügel. Er nimmt am Dorfleben teil, singt im Chor, engagiert sich im Obst- und Gartenbauverein und geht gerne „majen“. Sogar die Bundeskegelbahn im Gasthaus Zeggels reaktiviert Wang Fei und eine Freundin findet er auch.
Bereits 2019 war Meyer in Idar-Oberstein zu Gast und hat scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Denn im Publikum saßen viele Zuhörer, die auch bei der vorigen Lesung dabei waren. Sie wurden auch diesmal nicht enttäuscht. Wie üblich hatte Meyer einige zum Buch passende Utensilien im Gepäck, wie umhäkelte Kleiderbügel oder St. Zeggels Pils, das er zum Verkosten anbot. Für einen Gast, der sich bewandert in der chinesischen Küche zeigte, gab es noch ein besonderes kleines Geschenk.
Neben den gelesenen Textpassagen erfuhren die Hörer auch viel Amüsantes rund um die Entstehung des Buches und wie der Autor an ein neues Buchprojekt herangeht. Meyer berichtete, dass seine Geschichten bisher immer an Orten spielten, an denen er sich selbst auch gut auskennt, wie das Saarland oder Oxford. Doch diesmal reisen die Protagonisten nach China, wo Meyer bisher noch nie war. Über Google Earth spazierte er durch die chinesische Stadt und sah sich unter anderem das Biermuseum an. Aber er gab zu, dass das trotzdem für ihn sehr schwierig war und er nur noch über ihm bekannte Orte schreiben wolle.