Das Foto zeigt einen Blick in den Sitzungssaal. Die Stuhlreihen der Ratsmitglieder sind aufsteigend im Halbkreis angelegt. An der Wand dahinter ist eine Installation angebracht, die die Umrisse der Stadt Idar-Oberstein mit den Wappen der einzelnen Stadtteile zeigt.

Oldies auf dem Schleiferplatz

Als am Sonntagnachmittag die Verantwortlichen des diesjährigen Oldtimertreffens Resümee zogen, konnte man nur zufriedene Stimmen hören. Das Treffen mit optionaler Ausfahrt war auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg und erfreute die Fahrzeug-Besatzungen wie auch die Zaungäste gleichermaßen. Es gab ja auch viel Interessantes zu sehen. Die etwas älteren Besucher kannten einige der fahrbaren Untersätze noch aus ihrer Kindheit, wo Ford Taunus oder Opel Rekord noch zum Straßenbild gehörten. Auch die Porsche-Fraktion war gut vertreten. Vom frühen 911 über 944 bis zum achtzylindrigen 928 war einiges aus der Weissacher Sportwagenschmiede zu bestaunen. Aber auch die heute nicht mehr existenten und nahezu vergessenen Marken wie Simca, Borgward und Autobianchi waren vertreten. Wer die nicht kannte, konnte sich auf die fachmännische Moderation von Leonhard Stibitz verlassen. Er stellte die Autos und Motorräder vor und gab neben Leistungsdaten auch die ein oder andere Anekdote aus der entsprechenden Firmengeschichte zum Besten.

Dazwischen sorgte DJ Benjamin Augenstein mit zeitgenössischer Musik für angenehme Untermalung. Der junge Mann, der sicherlich mit anderer Musik aufgewachsen ist, holte sich mit seiner Auswahl von Joe Cocker bis Lynyrd Skynyrd viel Lob ab. Da konnten die Gäste in Nostalgie eintauchen und fühlten sich bisweilen viele Jahre zurückversetzt. Denn wir wissen ja; früher war alles besser. Zumindest dann, wenn man alles, was schlechter war ausblendet. Aber dazu sind solche Treffen ja da. Die zahlreichen Besucher schwelgten in angenehmen Erinnerungen und waren in Benzingespräche vertieft. Das taten sie in der Regel bei einem kühlen Getränk, leckeren Kaffeevariationen oder auch einem guten Mittagessen, was die umliegende Gastronomie sehr erfreute. Die Belebung der Innenstadt war unter anderem auch das Ziel des Mitveranstalters Stadtmarketing Idar-Oberstein e.V. Die treibenden Kräfte beim ausrichtenden Automobilclub Idar-Oberstein e.V. waren Martin Kaucher und Rolf Schneider. Auch diese beiden und ihr emsiges Team konnten zufrieden sein. Mehr als 110 Fahrzeuge – historische Zweiräder, PKW, Rallye- Boliden, Straßenkreuzer und ein Feuerwehr LKW - fanden den Weg nach Idar und das trotz zahlreicher weiterer Oldtimerveranstaltungen in der näheren Umgebung. Über dreiviertel der Exponate trugen ein BIR – Kennzeichen. Da hatten die Eigner wohl auf dieses Event gewartet und ihre motorisierten Schätzchen zuvor auf Hochglanz gebracht. Kurz nach Mittag ging es dann auf die optionale Ausfahrt. Wer wollte fuhr mit, wer nicht wollte, blieb einfach auf dem Schleiferplatz. Gerade diese Unkompliziertheit wurde hoch gelobt. Es war weder für die Teilnahme noch für die Ausfahrt eine Anmeldung notwendig, noch kostete es Gebühren. Im Gegenteil. Es gab noch ein ansehnliches Teilnehmerschild und als Motivation für die Ausfahrt noch ein scheckkartengroßes Erinnerungskärtchen. Die als touristische Spazierfahrt titulierte Tour, die weitestgehend durch die kleineren Ortschaften im Kreisgebiet ging, war mit knapp über 70 Kilometern so gewählt, dass sie in maximal zwei Stunden zu absolvieren war. Damit trug das der Tatsache Rechnung, dass einige der Teilnehmer ja schon einen längeren Anfahrtsweg hinter sich bzw. den Nachhauseweg noch vor sich hatten.

Der offizielle Beginn war an diesem regenfreien Vormittag um 10.00 Uhr. Während bereits die ersten historischen Kraftfahrzeuge über den Edelsteinkreisel auf den Schleiferplatz fuhren, begrüßte Bürgermeister Friedrich Marx die Anwesenden und zollte den Organisatoren höchstes Lob. „Es ist schön, dass wir eine so tolle Veranstaltung in unserer Stadt haben.“

Der weitere Mitveranstalter, die Kreissparkasse Birkenfeld, stellte nicht nur den Moderator. Das designierte Vorstandsmitglied, Markus Zens nahm mit seinem Audi 80 GTE teil und war ebenfalls begeistert.

Mit 2,9 PS und 50 Kubikzentimetern hatte Dauergast Eckard Cullmann mit seinem Hercules Moped wohl die kleinste Motorisierung. Das älteste Auto war ein BMW 3/15 (Dixie) aus dem Jahr 1930 mit 15 PS und knapp 750 Kubik. Nicht größer, aber vielleicht noch seltener war das Cabriolet Autobianchi Bianchina. Der kleine Italiener basiert auf dem Fiat 500. Ganz anders die amerikanischen Straßenkreuzer, wie Cadillac Eldorado oder Cadillac DeVille mit Hubräumen jenseits der sieben Liter und fast sechs Meter Außenlänge, denen jegliche Deutsche Normgarage verwehrt bleibt. Größe ganz anderer Natur zeigte der Mercedes L 3000 S von Hans-Joachim Trarbach. Der von einem 75 PS Dieselmotor angetriebene LKW wurde erstmals im Kriegsjahr 1943 für die Feuerlöschpolizei Kufstein zugelassen.

So war dann automobilhistorisches Kulturgut jeder Klasse und Größe vertreten. Einzig der kurze Regenguss am frühen Nachmittag passte nicht ins Konzept. Die Veranstalter werden sich in Kürze zusammensetzen und beraten, was sie im nächsten Jahr verbessern können. Insbesondere eine Terminkollision mit anderen, gleichgearteten Oldtimerevents soll im kommenden Jahr möglichst vermieden werden.

Passend zum 125-jährigen Jubiläum der Marke Renault ein Fuego (Foto: Leonhard Stibitz)

 

BUZ: Außergewöhnliche Oldtimer waren auf dem Idarer Schleiferplatz zu sehen (Foto: Leonhard Stibitz)

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