Das Foto zeigt einen Blick in den Sitzungssaal. Die Stuhlreihen der Ratsmitglieder sind aufsteigend im Halbkreis angelegt. An der Wand dahinter ist eine Installation angebracht, die die Umrisse der Stadt Idar-Oberstein mit den Wappen der einzelnen Stadtteile zeigt.

Gefährliche Situationen durch Elterntaxis

Vor vielen Kitas und Schulen bietet sich allmorgendlich das gleiche Bild: Mütter und Väter, die ihr Kind direkt bis vor die Einrichtung fahren, verursachen gefährliche Verkehrssituationen für andere Kinder. Daher stehen die sogenannten „Elterntaxis“ heftig in der Kritik.

Auch im Stadtteil Algenrodt kommt es im verkehrsberuhigen Bereich Weihergasse morgens zu einem hohen Verkehrsaufkommen. Ursache sind ebenfalls die Elterntaxis, denn hier liegen sowohl die örtliche Kita als auch die Grundschule. Deren Leitungen hatten jetzt die Stadtverwaltung um Hilfe gebeten, denn neben diversen Parkverstößen und Zusammenstößen bei Wendemanövern kommt es immer wieder zu Geschwindigkeitsverstößen im verkehrsberuhigten Bereich. Daher führten das städtische Ordnungsamt und Tiefbauamt vor einigen Tagen dort eine sogenannte Verkehrsschau durch.

Am Kontrolltag war das Verkehrsaufkommen aber wie durch Zauberhand sehr überschaubar. Nur ein Verkehrsteilnehmer musste aufgrund seiner schnellen Fahrweise verwarnt werden. Grund für diese plötzliche Verbesserung der Situation waren sicherlich die „elterlichen Warnungen“ in den sozialen Medien. Diese hatten jedoch durchaus ihre positive Wirkung: Eltern parkten ihre Fahrzeuge in der Achatstraße oder Algenrodter Straße, die Kinder wurden dann zu Fuß in Kita und Schule gebracht oder gingen sogar alleine dorthin.

Wenn diese Verhaltensweise, die gegenseitigen Rücksichtnahme, an der Tagesordnung wäre, würden sich die eingangs geschilderten Probleme von selbst erledigen. Eine Gefährdung der Kinder würde vermieden, das Zustellen von Einfahrten der Anwohner und der Stellplätze des Personals würde entfallen und alle Kinder könnten sicher ihren Kita- oder Schulweg absolvieren.

Daher appelliert die Stadtverwaltung eindringlich daran, in solchen sensiblen Bereichen eine besondere gegenseitige Rücksichtnahme walten zu lassen. Fehlverhalten, insbesondere Geschwindigkeitsübertretungen, erfolgen hier selten durch Fremde, es sind überwiegend die Zielverkehre zu den Einrichtungen, die für diese Verstöße verantwortlich sind und andere gefährden. Eltern tun ihren Kindern hinsichtlich der Verkehrserziehung sowieso keinen Gefallen, wenn sie sie mit dem Auto in Kita oder Schule bringen. Denn Kinder lernen mehr über den Straßenverkehr, indem sie an ihm aktiv und selbstständige teilnehmen. Erleben sie den Verkehr hingegen ausschließlich von Rücksitz eines Autos, bleiben entsprechende Erfahrungen aus.

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