Das Foto zeigt einen Blick in den Sitzungssaal. Die Stuhlreihen der Ratsmitglieder sind aufsteigend im Halbkreis angelegt. An der Wand dahinter ist eine Installation angebracht, die die Umrisse der Stadt Idar-Oberstein mit den Wappen der einzelnen Stadtteile zeigt.

Faustlos – Konflikte lösen will gelernt sein

Diesem Wunsch kam man seitens des Jugendamtes gerne nach und hat, gefördert mit Mitteln des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona“, Dr. Andreas Schick nach Idar-Oberstein eingeladen. Dieser ist Leiter des Heidelberger Präventionszentrums, das unter anderem Fortbildungen zu den von ihm entwickelten Präventionsprogrammen „Faustlos“ durchführt. An dem Fortbildungsangebot in Idar-Oberstein nahmen insgesamt dreizehn Erzieherinnen und drei Fachkräfte aus der Kita-Sozialarbeit teil.

Dr. Schick wies alle Teilnehmerinnen gleich zu Beginn der Fortbildung darauf hin, dass „Faustlos“ mehr ist als Gewaltprävention. Die Kinder erlernen nicht nur spezifische gewaltpräventive Kompetenzen, sondern auch allgemeine Verhaltensfertigkeiten und die dazugehörige sprachliche Ausdrucksweise. Entscheidend bei der Umsetzung in der Kindertagesstätte sei dabei, so Schick, auch immer die eigenen Verhaltensweisen und Haltungen zu überprüfen und den Blick wieder auf die Ressourcen des einzelnen Kindes zu richten.

Das Curriculum „Faustlos“ ist ein für die Kindertagesstätte entwickelter Lehrplan, der das impulsive und aggressive Verhalten von Kindern im Vorschulalter vermindern und soziale und emotionale Kompetenzen steigern soll. Das Programm vermittelt grundlegende alters- und entwicklungsangemessene Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle und dem Umgang mit Ärger und Wut. „Faustlos“ hilft so den Kindern, schwierige Situationen und Konflikte gewaltfrei zu lösen, fair miteinander umzugehen und sich in ihr Gegenüber einzufühlen. Denn nicht alle Kinder können diese wichtigen Verhaltensweisen im Umgang mit anderen in ihrer Familie lernen und immer wieder einüben. An sie – und auch an ihre Eltern – richtet sich die Botschaft des Präventionskonzeptes.

Viele Kindertagesstätten in der Stadt arbeiten bereits mit den Materialien des Heidelberger Präventionszentrums. In der Fortbildung konnte das Kita-Personal neben dem Erlernen der theoretischen Grundlagen aus den Erziehungswissenschaften und der Entwicklungspsychologie auch einzelne Lektionen in Form von Rollenspielen und intensiver Kleingruppenarbeit praktisch erproben. Geschult wurde der Umgang mit den Faustlos-Materialien, bestehend aus verschiedenen Bildern, die Konfliktsituationen zeigen und den beiden Handpuppen „Wilder Willi“ und „Ruhiger Schneck“, die Anstoß für Diskussionen in der Gruppe geben. Dieser spielerische Umgang ermöglicht den Kindern eine lebensnahe Lernmethode. Er unterstützt die Kinder dabei, in kleinen Schritten eine breite Palette sozialer und emotionaler Kompetenzen zu erlernen und so ihr gewaltpräventives Verhaltensrepertoire zu erweitern. Außerdem erarbeiten die Erzieherinnen zusammen mit den Kindern, wie man richtig mit Ärger und Wut umgeht, Impulse kontrolliert und Empathie für andere zeigt.

Nach der Fortbildung waren alle Teilnehmerinnen sicher, dass mit dem professionellen Fortbildungsangebot „Faustlos“ ein weiteren Schritt für ein friedliches Miteinander geschaffen und ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention geleistet wird.

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